KV Würzburg - Stadt

Landtagskandidatin Maria Gößmann und Physiker Torsten Staab zur Zukunft der Mobilität

"Das Ende der Verbrennungsmotoren wird in naher Zukunft kommen", da ist sich Dr. habil. Torsten Staab vom Lehrstuhl für "Chemische Technologie der Materialsynthese" an der Universität Würzburg sicher. Er beschäftigt sich im Rahmen seiner Forschungstätigkeit mit der Weiterentwicklung von Akkumulatoren und war im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Grün im Gespräch" zu Gast bei den Würzburger Grünen. Der Experte für Batterietechnik ist auch überzeugter Nutzer eines Elektro-Rollers und berichtete im Gespräch mit der Sprecherin der Grünen Jugend Unterfranken und Kandidatin für die Landtagswahl (Platz 5), Maria Gößmann, über seine Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen aller Art. Die Vorteile von Elektro-Mobilität liegen für ihn klar auf der Hand: "Elektrofahrzeuge fahren beinahe emissionsfrei, sind leise, geruchsneutral und wieder aufladbar. Bei einem Verbrennen besteht immer das Problem, dass die Abgasreinigung während der ersten Kilometer nicht oder nur in Teilen funktioniert. Zudem entfällt bei einem Eletkrofahrzeug im Winter komplett die Kaltstartphase. Man steigt in ein vorgewärmtes Fahrzeug ein - Heizung und Lüftung sind sofort warm und angelaufene Scheiben gehören der Vergangenheit an."

Maria Gößmann bindet das Thema der Elektro-Mobilität in das Gesamtkonzept einer dringend zu verändernden Verkehrspolitik ein. "Elektro-Autos und Pedelecs können das Problem der Luftverschmutzung, des immensen Rohstoff- und Ressourcenverbrauches und der unzähligen Staus natürlich nicht alleine lösen", sagt sie. "Jeder Einzelne muss umdenken." Jedes Fahrzeug "Eins zu Eins" durch ein Fahrzeug mit Elektroantrieb zu ersetzen, sorge nicht für mehr Mobilität und weniger Staus, so Gößmann. "Die Bequemlichkeit und die Idee des Alleine-Fahrens muss nach und nach aus den Köpfen verschwinden." Dem stimmt auch Torsten Staab zu: "Die Technologie ist da, wir müssen sie nutzen. Die deutsche Industrie hat in diesem Bereich allerdings lange geschlafen und muss jetzt schnellst möglich aufholen. China ist da schon sehr viel weiter."

Gößmann verweist auf den "Green City Plan" der Stadt Würzburg und unterstreicht die Forderungen der Grünen: "Wir brauchen Fahrzeuge mit Elektroantrieb nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im öffentlichen Nahverkehr, bessere Bedingungen für Radfahrer, intelligente Lösungen in der städtischen Verkehrsplanung, Car-sharing-Modelle, Mobilität on demand, Park-und-Ride-Verknüpfungen, gerade auch am Rand der Städte oder weiter draußen und bessere Taktungen bei Bus und Bahn. Die Möglichkeiten sind vielfältig; sie müssen nur von uns Nutzer*innen gefordert und von den Verantwortlichen angeboten werden."

Mit den 30 Besucher*innen entspann sich ein reges Gespräch unter der Moderation von Vorstandsmitglied, Christina Burck. Einige nutzen bereits Elektro-Fahrräder, Pedelecs und Elektro-Autos und berichten über ihre Erfahrungen. Deutlich wird in der Diskussion die Forderung nach besseren Bedingungen für Radfahrer*innen, der Wunsch nach Park-und-Ride-Parkplätzen und der Wiederbelebung von kleinen Bahnhöfen und stillgelegten Bahnstrecken, um das Umland an die städtischen Angebote anzuschließen.

"Umsteuern ist machbar, aber eine veränderte Mobilität muss letztlich für jede Einzelne Vorteile haben. Entweder muss der eigene Transport leiser, schneller, bequemer oder billiger sein", sagt auch Kerstin Celina (MdL) und verweist darauf, dass sie vor allem zu den Tageszeiten das Fahrrad bevorzugt, in denen Auto und Bus im Stau stehen. "Wenn die Straßen frei sind, ist der Bus aber schneller und bequemer."

Dass es bei der Nutzung von Elektromobilität noch viel zu tun gibt macht Torsten Staab zum Ende des Gespräch deutlich: "Klar ist, dass bei den Akkus das Recycling vollständig gelöst werden muss", sagt er. "Daran wird bereits gearbeitet, Forschungen laufen, um alle Elemente der Akkus in Recycling-Kreisläufe einzuspeisen. Momentan können gebrauchte Akkus von Elektro-Autos, die nicht mehr ihre volle Kapazität haben, bereits als stationäre Zwischenspeicher für Energie eingesetzt werden. Somit werden die Ressourcen sinnvoll genutzt bis ihr Arbeitszyklus endgültig abgelaufen ist. Diese Zwischenspeicher stabilisieren zudem die Stromversorgung mit viel Wind- und Solarstrom im Netz."

Nach Abschluss des anregenden Gesprächs hatten die Teilnehmer*innen noch die Möglichkeit einen Elekro-Roller anzuschauen und sich genauer zu informieren. Torsten Staab bietet außerdem einen Stammtisch für Elektromobilitäts-Interessierte an.  Informationen zu Zeit und Ort können im "Grünen Büro" in der Textorstraße bei Geschäftsführer Aljoscha Labeille erfragt werden (Telefon 0931-18987).


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